18.04.2019

Workshop Popstimme mit Stefanie Polster


Flöten, Nölen, Aufbrausen, Einschmeicheln, Geheimnisse verraten, in zartem Duft Schwelgen, Herausposaunen, Drohen, in Panik geraten, absterben...all das kann man mit der Stimme tun - sowohl beim Sprechen als auch beim Singen. Viele Stücke verlangen einen raschen Wechsel unterschiedlichster Stimmungen und Intensitäten im Gesamtklang, das ist für die einzelne Stimme schon anspruchsvoll, in einem Chor mit 60 Sängerinnen und Sängern aber erst recht.

Deshalb üben und trainieren wir das immer wieder mit professioneller Unterstützung. In den letzten Wochen haben wir wieder einmal mit Steffi Polster an unserem Chorklang gearbeitet. Zunächst aufgeteilt in Stimmgruppen, zum Abschluss mit dem ganzen Chor.Körper, Stimmapparat, Atemführung und innere Haltung müssen zusammenarbeiten, um die Musik glaubwürdig rüberzubringen. Techniken helfen dabei: Im Sprechmodus singen, einen Legato-Klangteppich erzeugen, Pianissimo mit viel Körperspannung, um die Intensität zu erhalten, das Gaumensegel eng stellen, um mehr Twang zu erzeugen, einen erstaunten Gesichtsausdruck machen und die Vorstellung zu niesen, um mehr overdrive und einen helleren Vokalklang zu erzeugen.

Steffi hat einen großen Fundus an Bildern und Gesten, um uns zu vermitteln, wie wir den passenden Sound erzeugen können, den ein Stück, eine Phrase braucht - und kann uns das auch sehr treffsicher vorführen. Das ist oft unglaublich witzig. Wenn sie den Tenören den Vorschlag macht: "ihr müsst euch geiler finden!" - dann ist das nicht bloß ein Scherz, sondern die Sänger wissen dann tatsächlich, was gemeint ist. Bei der Arbeit mit Stefanie Polster sind wir manchmal selbst überrascht, wie wirkungsvoll wir vieles umsetzen können. Es macht riesigen Spaß, mit ihr zu arbeiten - und führt auch zu Ergebnissen. Deshalb immer wieder gern!